Klinikum bekommt neues MRT-Zentrum

| Radiologie Klinikum 

Der Kran steht, die vorbereitenden Arbeiten in einem Lichthof am Klinikum laufen. Privatdozent Dr. Thorsten Klinik, Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie, erklärt, was das neue MR-Zentrum bringen wird und wann es zur Verfügung stehen wird.

Herr PD Dr. Klink, die Arbeiten an unserem neuen MR-Zentrum haben begonnen. Was wird dort in Zukunft möglich sein?
Wir machen technisch einen enormen Schritt. Mit den Geräten modernster Bauart decken wir das gesamte Untersuchungsspektrum von Kopf bis Fuß ab. Wir können die Technik ohne Einschränkungen bei klinischen und ambulanten Patientinnen und Patienten einsetzen. Möglich werden auch spezielle Untersuchungen wie Prostata- oder Herz-MRT, dynamische Untersuchungen und Spektroskopien. Und wir wollen die Geräte wissenschaftlich in der Forschung einsetzen. Das findet in Kooperation mit dem Medizincampus Oberfranken statt.

Wie genau sieht die Technik aus?
Wir werden über den Drei-Tesla und der 1,5-Tesla von Siemens verfügen. Das sind aktuell die besten Geräte ihrer Klasse, sie arbeiten beide mit extrem starken Magneten. Ein Schlüsselbund zum Beispiel, würde einem aus der Hosentasche gezogen, und einen Metallstuhl, würde man nicht mehr vom Magneten entfernen können. So stark ist die Anziehungskraft.

Wie profitieren wir als Klinik und wie unsere Patientinnen und Patienten?
Wir können eine deutlich modernere Diagnostik anbieten. Den Ärztinnen und Ärzten in den Kliniken können wir verlässlichere Informationen geben, in besserer Qualität, mit höherer Auflösung. Das ist   unter anderem für Therapieentscheidungen oder die OP-Planung von großer Bedeutung.  Und zusätzlich haben wir mit dem neuen Spektrum und der höheren Kapazität die Möglichkeit, im ambulanten Bereich Wartezeiten zu verkürzen. Mit den neuen, modernen Geräten, die wir zusätzlich mit speziellen Tools ausgestatten, beschleunigen wir die Untersuchungszeiten außerordentlich. Ein Knie-MRT zum Beispiel dauerte bisher 30 Minuten. Mit den neuen Geräten erreichen wir Spitzenzeiten von zweieinhalb Minuten.

Das MR-Zentrum entsteht ja in einer ungewöhnlichen Bauweise in einem der Lichthöfe. Wie gestalten sich die Abläufe und die Patientenströme in Zukunft?
Bei Bestandsflächen im Klinikum stoßen wir an Grenzen. Um rund um die Funktionsräume für Wartebereich und Anmeldung ein ansprechendes Ambiente zu schaffen, war am Ende der Lichthof der geeignetste. Er ist gut zugänglich und zentral gelegen, gerade im Hinblick auf künftige Neubauten. Ambulante Patienten erreichen das MR Zentrum über den Haupteingang und dann über Ebene -1, stationäre Patienten über Ebene -2, mit speziellen Raumkapazitäten und der Möglichkeit Betten zu „parken“, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind.

Wann wird das neue Zentrum in Betrieb gehen?
Die Geräte sind bestellt und die Baumaßnahmen haben begonnen. Der Bau wird sich voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Danach werden die Geräte installiert. Hier sind umfangreiche Vorbereitungen im Bereich Elektrik und Abschirmung zu treffen, ebenso wie die Optimierung von Einstellungen für den Patientenbetrieb. Wir rechnen damit, im ersten Quartal 2025 die ersten Patientinnen und Patienten untersuchen zu können.

Wie fallen die Reaktionen im Klinikum zu diesem Projekt aus?
Die Kolleginnen und Kollegen im ärztlichen Bereich warten dringend darauf, dass wir die neuen Diagnosemöglichkeiten im Haus anbieten können, um ihren Patientinnen und Patienten zusätzliche Wege für spezielle Untersuchungen zu ersparen. Auch das Portfolio für die Kliniken und Abteilungen in der Klinik erweitert sich. Sie freuen sich mit modernsten Geräten arbeiten zu können. Es motiviert, dass man Neues lernt und dass man sich weiterentwickelt und mehr anbieten kann. Und auch für zukünftige Kolleginnen und Kollegen, die wir suchen, um die Geräte betreiben und auslasten zu können, ist das neue MR Zentrum attraktiv, da hier mit modernster Technik gearbeitet werden kann. In der Region, in Oberfranken, sind wir damit ganze vorne dabei.

Und wie sind Ihre persönlichen Gefühle?
Ich freue mich auf jeden Fall auf das MR Zentrum. Die MR Diagnostik breit aufzustellen und das Zentrum mit entwickeln zu können, hatte mich damals bei der Ausschreibung zum Institutsdirektor schon angesprochen. Bald haben wir beste Voraussetzungen, um diesen Bereich für die Patientinnen und Patienten auf hohem Level zu etablieren.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

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In der 3-D-Simulation ist das neue MR-Zentrum am Klinikum Bayreuth schon fertig geplant. Der Bau hat jetzt begonnen.

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Das neue MR Zentrum entsteht in einem Lichthof, viele Bauteile werden über einen Kran einschweben.

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PD Dr. Thorsten Klink, Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie.